04.08.2022 Versorgungsschächte der Fernwärme

Wir befinden uns an der B9, in unmittelbarer Nähe des Maritim-Hotels. In diesem Bereich liegen die Versorgungsleitungen des Bonner Fernwärmesystems. Bereits in den 1960er Jahren wurden entlang der B9 und in der unmittelbaren Nähe zahlreiche Gebäude an das Bonner Fernwärmenetz angeschlossen.


Die Fernwärmeleitungen sind im Erdreich in sogenannten „Haubenkanälen“ verlegt, an manchen Stellen sind sie in Versorgungsschächten frei zugänglich. Insgesamt gibt es ca. 1.000 Versorgungschächte im Bonner Stadtgebiet. Eine der größten Anlagen ist der Versorgungsschacht in der Nähe des Maritim-Hotels, den wir genauer vorstellen möchten. BonnNetz-Mitarbeiter Pieter Bijkerk hat auf einen Inspektionsgang eingeladen und wir nehmen Sie gerne mit auf unsere Besichtigungstour.

Sicherheit steht an erster Stelle

Bevor die Mitarbeitenden der BonnNetz mit uns in die Anlage runtersteigen, wird der Schachteingang mit Pylonen und mobilen Absperrschranken zuerst einmal abgesichert. Gespannt beobachten wir das Öffnen des schweren Schachtdeckels, welcher übrigens alarmgesichert ist. Beim Öffnen des Deckels erfolgt umgehend eine Information an das Prozessleitsystem der Querverbundleitwarte. Nach dem Öffnen des Einstiegsdeckels wird zuerst eine Messsonde in den Schacht herabgelassen, die an ein Atmosphärenmessgerät angeschlossen ist. Dieses zeigt an, ob – im wahrsten Sinne des Wortes – die Luft in den unteren Räumen rein ist.

Hier an der B9 gibt es weiterhin ein fest installiertes Belüftungssystem, welches für einen Luftaustausch innerhalb der Anlage sorgt. Bei Anlagen ohne Belüftungssystem setzt man mobile Belüftungsanlagen ein. Die Luftwerte sind in Ordnung, wir können mit den Kollegen Jan-Philipp und Sascha die Stufen hinabsteigen. Um den Einstieg zu erleichtern, wurde das Geländer mit roten Stangen verlängert, die in das Metallgeländer eingesteckt wurden. Das Team besteht grundsätzlich aus drei Mitarbeitenden, dabei bleibt ein Kollege immer draußen am Einstiegsbereich als Sicherheitsposten. Zum einen um den offenen Einstieg abzusichern, aber auch um das Messgerät im Auge zu behalten und bei Auffälligkeiten die Kollegen zu warnen.


Drei Etagen unter der Erde

Wir steigen hinab auf die erste Etage. Riesige, glänzende Rohre verschwinden in der Wand. Gekennzeichnet sind sie mit Vorlauf und Rücklauf. Des Weiteren gibt es unterschiedlich lackierte Handräder für die Absperrarmaturen, die dem Monteur zusätzlich signalisieren, um welche Leitung es sich handelt. Diese Absperrarmaturen werden regelmäßig auf Funktion geprüft. Sind sie schwergängig, werden sie eingefettet, um die Funktionsweise in Not- und Reparaturfällen sicherzustellen.

Manometer

Des Weiteren werden die angebrachten Manometer und weitere Anlageneinbauten auf Funktion überprüft, bei Mängeln werden diese schriftlich festgehalten. Weiter geht es über eine Treppe zur mittleren Etage. Hier verlaufen die Rohre der Fernwärme in einem ca. 1,80 Meter hohen Tunnel. Neben dem Alarm- und Notfallplan hängt ein Schrank mit Verbandsmaterial.

Im Rahmen der Wartung wird dieser geöffnet und das Verbandsmaterial anhand des aufgedruckten Datums kontrolliert.

Auf dem Boden montiert, stehen zwei riesige Umwälzpumpen, die den Druck im Bonner Süden des Fernwärmeverteilnetzes auf einem vorgegebenen Druck halten. Sascha kniet sich hin und begutachtet den Elektromotor. Alles in Ordnung? Läuft der Motor ruhig und ohne Geräusche? In der Zwischenzeit macht Jan-Philipp die Funktionsprüfung der Absperrarmaturen und Schieber. Alles funktioniert, jedes der Handräder lässt sich leicht drehen.


Vorlauf
Funktionsprüfung

Wir verlassen die zweite Etage und steigen über eine Leiter hinab zur untersten Etage. Was zuerst ins Auge fällt ist der riesige Tunnel, in dem man fast aufrecht stehen kann. Mit Taschenlampen ausgerüstet, laufen sie an den Fernwärmerohren entlang. Hierbei werden nicht nur die Rohre überprüft, sondern auch die Tunnelröhre auf Risse kontrolliert, durch die  Wasser eindringen könnte.

Nach ihrem Kontrollgang wird auch auf dieser Etage die technische Anlage überprüft. Hier befindet sich eine Entwässerungspumpe im Boden, damit im Falle von Instandsetzungsarbeiten das Heizmedium abgepumpt werden kann. Doch auch hier ist alles in Ordnung und der Inspektionsgang kann ohne Beanstandungen beendet werden. (mw)

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