Auf Einladung engagierter Bürgerinnen und Bürger hat SWB Energie und Wasser am Freitagabend, 15. März, in Tannenbusch-West rund um das Thema Fernwärme informiert. Zwei Bewohner haben eine Nachbarschaftsinitiative gegründet, die den Gemeindesaal der Kirche Sankt-Thomas-Morus füllte. Thorsten Ellmann und Vinzenz Heibel haben als Vertreter der Stadtwerke Bonn grundsätzlich über die Möglichkeiten der Fernwärme sowie über Kosten und Alternativen informiert.
"Normalerweise sprechen wir in Bürger-Cafés an den Orten über das Thema Fernwärme, die schon bald an die Trasse angeschlossen werden. Hier ist es umgekehrt gelaufen. Dass engagierte Nachbarn auf uns zukommen und zahlreiche Interessenten hinter sich versammeln, freut uns", betont Ellmann. Sein Kollege Vinzenz Heibel stellte die umweltfreundliche Bonner Fernwärme von der Erzeugung im Heizkraftwerk (HKW) bis zum Hausanschluss vor.
Auf die Kosten kommt es an
Wer an das Fernwärmenetz angeschlossen werden möchte, muss mit Hausanschlusskosten rechnen und einen Zuschuss zu den Baukosten beisteuern. Beides liegt jeweils bei 3500 Euro pro Trassenmeter. Beteiligen sich viele Menschen aus einem Gebiet, sinkt der Zuschuss zum Bau insgesamt. In Tannenbusch-West müssten sich für möglichst geringe Kosten mindestens 80 Prozent beteiligen.
Am Beispiel eines Vier-Personen-Haushalts ging Ellmann zudem auf monatliche Abschläge von rund 200 Euro ein, bezogen auf ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von rund 15.000 Kilowattstunden pro Jahr.
Diese Boni gibt es beim Heizungstausch
Von ihm erhielten die Zuhörinnen und Zuhörer darüber hinaus einen Überblick, wie der Staat den Heizungstausch fördert. Seit Ende Februar können Eigentümer von Einfamilienhäusern bei die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine Grundförderung von 30 Prozent beantragen. Diese kann durch verschiedene Boni ergänzt werden. So gibt es einen ebenso hohen Einkommensbonus im Fall von Haushaltseinkommen von bis zu 40.000 Euro pro Jahr.
Zudem kann über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein Klima-Bonus von 20 Prozent beantragt werden beim Tausch alter Öl- oder Gas-Heizungen. Insgesamt können maximal 70 Prozent an Zuschüssen in Anspruch genommen werden. Als förderfähige Kosten werden bei einem Einfamilienhaus zudem maximal 30.000 Euro berücksichtigt. Bei Kombination aller Boni werden also beim Heizungstausch höchstens 21.000 Euro gefördert.
Alternativen zur Fernwärme
Wer nicht auf Fernwärme setzen kann oder möchte, für den bildet die Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpe eine lohnenswerte Alternative. Es gibt sie im Pacht- oder Kaufmodell, mit oder ohne Batteriespeicher und in Verbindung mit einer Wallbox und Energiemanagement, damit das E-Auto effizient geladen werden kann.
In seinem Vortrag kündigte der Diplom-Ingenieur ein neues Angebot von SWB Energie und Wasser an. Ab August wird das Unternehmen unter dem Label BonnPlus Wärme Wärmepumpen anbieten. Durch monatliche Raten entfallen hier hohe Investitionskosten für die Nutzerinnen und Nutzer. (sz)