20.04.2022 Impulse aus dem Hörsaal
Studierende der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hielten vor Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 im Haus der Stadtwerke einen Vortrag zu Klimaschutzzielen und Nachhaltigkeitsstrategien. (Bild: Martin Magunia/ Stadtwerke Bonn)

Sie haben noch keinen Studienabschluss, aber schon einiges an betriebswirtschaftlichem Wissen an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (BRS) angehäuft. Praktische Anwendung findet dieses für viele Studierende erstmals in der Kooperation mit den Stadtwerken Bonn. Seit 2009 haben insgesamt mehr als 250 Bachelorstudierende der Wirtschaftswissenschaften am Campus Sankt Augustin Praxisprojekte bei SWB Energie und Wasser übernommen – und dabei vielfach Impulse aus dem Hörsaal ins Unternehmen eingebracht.

„Ein Semester lang widmen sich die Studierenden intensiv einem Thema, das wir vorgeben“, erklärt Sabrina Winter aus dem strategischen Marketing. Sie begleitet von SWB-Seite aus die Zusammenarbeit mit Professor Dr. Dr. Franz Peren und seinen Studierenden von Anfang an und versorgt diese mit den notwendigen Infos über die SWB für die Projekte. Bei den SWB finden - außerhalb der Pandemie in Präsenz - die Abschlusspräsentation statt. Für die Auftaktveranstaltung mit Briefing und die Zwischenpräsentation besuchen die SWB die Hochschule in Sankt Augustin. Ansonsten arbeiten die Studierenden an der Hochschule BRS an den Praxisprojekten, deren Aufgabenstellung an der Aktualität ausgerichtet ist.

Von Zielgruppenanalyse bis Sektorenkopplung

Bei den ersten Projekten standen Kundenzufriedenheit und Kundenservice im Fokus, berichtet Sabrina Winter: „Es folgten Themen, die wir bis dahin teilweise noch nicht näher betrachtet hatten.“ Fragestellungen waren: Welche Anforderungen stellt die junge Zielgruppe an moderne Energieprodukte und Energiedienstleistungen, und wie spricht man diese Zielgruppe an? Oder: Wie kommunizieren die SWB am besten, welchen Beitrag sie zum Klimaschutz leisten? Jüngstes Thema war die Sektorenkopplung - eine Potenzialbewertung der Geschäftsfelder und die Verknüpfung des „blauen Gedankens“ von SWB Energie und Wasser mit anderen Konzerngesellschaften – sowie die Ausweitung des SWB-Spektrums im Hinblick auf Luftreinheit und Bodenqualität.

Die Studierenden befragten im Lauf der Jahre Kunden vor dem Service-Center, sie untersuchten Distributionswege und die SWB-Website sowie den Einsatz neuer Medien. Sie entwickelten Kommunikationskonzepte, analysierten und betrieben Benchmarking, also den Vergleich mit andren Energieversorgern oder auch sonstigen Unternehmen unter bestimmten Gesichtspunkten. 

Vereinfachung von Online-Prozessen

Aus dem Praxisprojekt „Digitalisierung in Energieversorgungsunternehmen“ heraus sollten 2019 Workshops gebildet werden, die dann aber wegen der Pandemie entfielen. Trotzdem haben die Stadtwerke von den Studierenden auch damals wertvollen Input erhalten. Winter: „Auf ihre Anregung hin haben wir Online-Bestellprozesse vereinfacht. Beeinflusst haben sie auch die Gestaltung unseres Medienauftritts und des Service-Centers, etwa mit den Stimmungsabfragen durch das Smiley-Panel, auf dem jeder sein ‚Like‘ hinterlassen kann.“ 

Anregungen für Marketing und Vertrieb

Die Studierenden sind für SWB Energie und Wasser Analytiker, Zielgruppe und Multiplikatoren, für die die SWB durch das Praxissemester ein Gesicht bekommen. Sabrina Winter schätzt den „frischen unverblümten Blick durch eine unvoreingenommene Brille“ - auch und gerade wenn die Studierenden sich zugleich erstmals mit den komplexen Tätigkeitsfeldern eines Energieversorgers befassen. Selbst wenn dadurch nicht alle Ergebnisse aus den Projekten umgesetzt werden können. „Aber die Studierenden geben uns Denkanstöße, lassen uns unsere Ansätze in Marketing und Vertrieb anders betrachten und neu hinterfragen“, sagt SWB-Geschäftsführer Peter Weckenbrock. 

Unbefangener Blick auf Energiethemen

Unbefangen und ergebnisoffen gehen die Studierenden ihre die Praxisprojekte an, bestätigt Professor Peren. „Die Praxisprojekte sind für uns als Hochschule von großer Bedeutung: Dabei handelt es sich nicht um ein Planspiel oder eine Fallstudie, sondern viele von ihnen schließen hierfür einen ersten rechtswirksamen Vertrag, mit Rechten und Pflichten. Da geht es um etwas.“

Als wertvoller Partner erweisen sich die SWB laut Peren zudem, weil sie die Praxis in die Hochschultheorie bringen und die Studierenden ernst nehmen: „Sicherlich eine typische Win-Win-Situation.“ Das zeige sich nicht zuletzt darin, dass bei den Präsentationen, für die viele Studierende erstmals ein Jackett anzögen, immer auch die SWB-Geschäftsführung, Bereichs- und Fachbereichsleiter zugegen sind und mit den Studierenden ihre Ergebnisse offen diskutieren. Wie es das Benchmarking der Studierenden immer wieder ergebe, seien es oft auch nicht die großen Konzerne am Markt, sondern Unternehmen wie die Stadtwerke Bonn, aus denen innovative Ideen für die ganze Branche erwachsen. (as)

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