07.03.2024 Leihbar gewinnt zweite Auflage des Bonner Klima-Preises

Bei der Verleihung des zweiten Bonner Bonner Klima-Preises am Mittwoch, 6. März 2024, im Alten Rathaus haben Oberbürgermeisterin Katja Dörner und SWB-Geschäftsführer Marco Westphal sechs Bonner Gruppierungen für ihr gemeinschaftliches Engagement für den Klimaschutz ausgezeichnet. Der erste Platz ging an die Leihbar – Bonns erste Bibliothek der Dinge.

Die Preisträgerinnen und Preisträger bei der Verleihung im Alten Rathaus. (Fotos: Sascha Engst/Bundesstadt Bonn)

Auch bei der zweiten Auflage sind vielfältige Bewerbungen aus dem ganzen Stadtgebiet eingegangen – von Vereinen, Sport- und Kultureinrichtungen, Unternehmen sowie Initiativen. Eine neunköpfige Jury mit Vertreter*innen aus Stadtgesellschaft und Verwaltung hatte die schwierige Aufgabe übernommen, aus 23 eingereichten Bewerbungen die besten auszuwählen. Aufgrund der Vielfalt und Qualität der Bewerbungen vergab die Jury zwei dritte Plätze und zwei Sonderpreise.

Oberbürgermeisterin Katja Dörner, die auch Schirmherrin des Klima-Preises ist, freute sich über die große Resonanz und die Vielfalt der Bewerbungen: „Unter den Bewerbungen waren einige bekannte Bonner Akteure, aber auch erfreulich viele neue Projekte. Dass sich in diesem Jahr unter anderem auch Sportvereine und Träger der kulturellen Bildung beworben haben, zeigt uns: Klimaschutz ist ein Thema der ganzen Stadtgesellschaft! Diese breite Aufbruchstimmung brauchen wir, um bis 2035 klimaneutral zu werden.“

SWB-Geschäftsführer Marco Westphal erläuterte die Beteiligung der Stadtwerke beim Klima-Preis: „Die Initiative, Gruppenleistungen auszuzeichnen, ist ein sehr guter Ansatz, der den Gemeinsinn stärkt. Mit unserer Beteiligung konnten wir das Preisgeld verdoppeln. Hier fließen auch Gelder ein, die wir im früheren Energieeffizienzpreis verwendet haben. Als kommunales Unternehmen und Klimawerke wollen wir Vorbild sein, aber auch Treiber und Ermöglicher von Projekten, die Bonn noch nachhaltiger und lebenswerter machen.“

Die Bibliothek der Dinge holt den ersten Preis

OB Katja Dörner, Laudator Christoph Caspary (li.) und SWB-Geschäftsführer Marco Westphal (r.) bei der Urkundenübergabe an die Leihbar.

Mit dem ersten Platz und 5.000 Euro Preisgeld wurde die Bonner Leihbar ausgezeichnet. Das Projekt der gleichnamigen Initiative ging im Sommer 2021 unter dem Motto „Bonns erste Bibliothek der Dinge“ an den Start. Das Konzept beruht im Kern auf Sachspenden: Ob Gitarren, Tennisschläger oder Waffeleisen - hier geht es vor allem um Dinge, die nicht zwingend für den täglichen Gebrauch sind. Diese können von Interessierten für einen bestimmten Zeitraum ausgeliehen werden. Dies erfolgt online oder auch vor Ort im Quartiersbüro im Mackeviertel.

Anschließend werden die Gegenstände wieder zurückgebracht und können weiterverliehen werden. Durch eine solche gemeinschaftliche Nutzung werden Ressourcen, und dadurch auch CO2-Emissionen, die durch Herstellung und Transport entstehen, eingespart. Zudem ist der Sharing-Gedanke („Nutzen statt Besitzen“) ein Beitrag zur Teilhabe und Gemeinsinn. Hinter der Initiative steckt ein rund 20-köpfiges Team, dass das Projekt ehrenamtlich am Laufen hält.

SoLaWi Bonn/Rhein-Sieg auf dem zweiten Platz

Laudator David Baier, Leiter des Amtes für Umwelt und Stadtgrün, freut sich mit den Gewinnern.

Der zweite Platz und damit 3.000 Euro gingen an den Verein SoLaWi (solidarische Landwirtschaft) Bonn/Rhein-Sieg. Der Verein versorgt rund 240 Bonner Haushalte mit lokalen, biologisch erzeugten Lebensmitteln. Damit diese stets frisch bei der Kundschaft ankommen, nutzt die SoLaWi ein altes, aber teils in Vergessenheit geratenes Prinzip: das der „Erdmiete“. Hierbei handelt es sich um eine traditionelle Methode der Gemüselagerung, bei der circa anderthalb Meter tiefe Gruben im Ackerboden ausgehoben werden, in denen Gemüse klimafreundlich gelagert werden kann.

Im Sommer bleiben Kartoffeln, Karotten und Co. dadurch fünf bis zehn Grad kühler als die Außentemperatur und im Winter bleibt die Temperatur in den Erdmieten über dem Gefrierpunkt. Durch diese grüne Alternative zu elektrisch bzw. kraftstoffbetriebenen Kühlcontainern, kann die SoLaWi Bonn/Rhein Sieg im Jahr rund 6.300 Kilogramm CO2 einsparen.

Dritter Platz hat zwei Gewinner-Teams

Mitglieder des BSV Roleber nehmen die Urkunde von OB Dörner, GF Westphal und Laudatorin Monika Hallstein vom Büro für Klimaanpassung entgegen.
Mit einer großen Truppe ist das Projektteam von Jedem Kind ein Fahrrad zur Preisverleihung erschienen.

Nachhaltigkeit im Breitensport

Die zwei dritten Preise und damit je 1.500 Euro Preisgeld gingen an den BSV Roleber sowie an das Projekt „Jedem Kind ein Fahrrad“ (JeKiFa).
Der BSV Roleber aus Bonn-Holzlar widmet sich neben einer Vielzahl an verschiedenen sportlichen Aktivitäten seit 2023 auch dem Klimaschutz. Dabei zeigt die von Vorstand und Mitgliedern gegründete Nachhaltigkeits-AG, dass Engagement im kleinen Rahmen bereits Großes bewirken kann: Sei es die Umstellung auf LED-Beleuchtung, Fairtrade-Produkte im Vereinsshop oder Blumenwiesen und Totholzhaufen. Darüber hinaus wurde ein vollumfängliches Nachhaltigkeitskonzept erarbeitet, um auch in Zukunft kontinuierlich den CO2-Fußabdruck des Vereins zu verbessern.

So erhalten Kinder Fahrräder

Beim Projekt „Jedem Kind ein Fahrrad“ (JeKiFa) ist der Name Programm: Seit Mitte 2023 setzt sich das von Parents for Future ins Leben gerufenen Projekt dafür ein, dass Kinder und Jugendliche freien Zugang zu Fahrrädern haben. Sie sollen lernen, wie man diese fährt und auch kleinere Reparaturen an den Drahteseln selbst vornehmen können. Es gibt bereits Kooperationen mit der Carl-Schurz-Gemeinschaftsgrundschule, der Freiherr-vom-Stein Realschule und dem Ernst-Moritz-Arndt Gymnasium. Die Räder, die im Sinne der sozialen Teilhabe an Kinder gehen, die aus verschiedenen Gründen noch kein Fahrrad haben, stammen aus Spenden.

Zwei Sonderpreise für weitere Projekte

Eine Veränderung des CO2-Fußabdrucks in neun Modulen versprechen die Change Clubs.
Ausgezeichnet für ein besonderes Projekt für die Jüngsten wurde der Verein Kultur verbindet.

Zwei Sonderpreise mit je 250 Euro vergab die Jury an den Verein „Kultur verbindet“ sowie an „Change Clubs“.
Der Verein Kultur verbindet bietet Workshops für Kinder an, in denen sie ermutigt werden, ihre Zukunft mitzugestalten. So wird etwa mit regionalen Lebensmitteln gekocht, Papier selbst hergestellt und ganz nebenbei werden die Zusammenhänge von Umwelt, Klimakrise und Nachhaltigkeit vermittelt. Der Verein ist in Pennenfeld, Dransdorf und Medinghoven aktiv.

Das Anliegen der Change Clubs ist es klimafreundliches Handeln durch Gemeinschaft, zwischenmenschliche Bindungen und geteilte Erlebnisse zu fördern. Change Clubs können sich aus Freundeskreisen, der Nachbarschaft oder Kolleginnen und Kollegen und anderen zusammensetzen. Gemeinsam probieren sie neue Lösungen und Handlungen aus, bestärken und lernen voneinander. Dabei werden sie mit Materialien der Change Clubs gGmbH unterstützt. Bis zu neun Module können so frei gewählt und selbst organisiert durchlaufen werden. Der erste Bonner Change Club wurde in Bad Godesberg gegründet.

Wettbewerb ist Teil des Bonner Klimaplans 2035

Der im Jahr 2023 zum zweiten Mal ausgerufene Bonner Klima-Preis rückt diejenigen in den Mittelpunkt, die sich schon heute in ihrer Freizeit oder beruflich für Klimaschutz in Bonn engagieren und damit ein Stück zum Ziel der Klimaneutralität Bonns bis 2035 beitragen. Der Fokus des Bonner Klima-Preises liegt dabei auf Gruppen-Projekten, die direkt oder indirekt zur Reduktion von Treibhausgasen in Bonn beitragen. Bei der ersten Ausgabe holte der Bürgerverein Vilich-Müldorf den ersten Preis. Weitere Informationen zum Klima-Preis und den bisherigen Preisträgern gibt es unter www.bonn.de/klima-preis.

Der Wettbewerb ist auch Teil des Bonner Klimaplans als wichtige Maßnahme der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Der Klimaplan als Fahrplan für eine klimaneutrale und lebenswerte Stadt Bonn ist im März 2023 vom Stadtrat beschlossen worden. Als Klimaneutralitätsstrategie definiert der Klimaplan Ziele und Entwicklungspfade für die Zeit bis 2035. Und er enthält ein darauf ausgerichtetes „Arbeitsprogramm Klimaschutz 2023 bis 2025“ für die Stadtverwaltung, das umgesetzt und in den kommenden Jahren kontinuierlich fortgeschrieben werden wird. Weitere Informationen zum Bonner Klimaplan 2035 gibt es unter www.bonn.de/klimaplan.

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